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Artist Statement

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Mein Arbeitsschwerpunkt liegt im Bereich der Skulptur und Installation, wobei sich meine Arbeiten auf einer Schnittstelle von Kunst und Architektur verorten lassen. Die Inspirationsgrundlage für meine meist ortsspezifischen Installationen bietet der vorgefundene architektonische Raum. Mich faszinieren Details unserer alltäglichen architektonischen Umgebung. Durch künstlerische Interventionen werden Besonderheiten der räumlichen Umgebung aufgegriffen, dekonstruiert und wieder neu zusammengesetzt. Das was dem Raum hinzugefügt wird, versucht diesen zu reinterpretieren und dadurch eine veränderte Wahrnehmung von Raum und Körper möglich zu machen. Eine klare Trennung zwischen Raum und Kunstwerk verschwimmt dabei: der Raum bedingt die Formensprache dessen was dem Raum hinzugefügt wird, das Hinzugefügte verändert widerherum den Raum selbst.

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Auch auf formaler Ebene erfolgt ein Verschwimmen klarer Grenzen. Durch ein Zusammenspiel von Fäden und deren Zwischenräumen scheint Volumen sich gleichzeitig zusammenzusetzen und wieder auseinanderzufallen. Ein klares Umreißen der Körperlichkeit des Kunstwerks wird unmöglich und steht damit der oft starr und unveränderlich erscheinenden Körperlichkeit unserer, oftmals nach innen geschlossenen architektonischen Umgebung gegenüber.

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Hinausgehend über ein Interesse an der Überschneidung formaler Aspekte von Kunst und Architektur stellen sich dabei auch soziologische und politische Fragen. Denn wenn der gesamte Raum Teil des Kunstwerks ist, bedeutet das, dass es als Betrachter*in möglich ist, sich selbst im Kunstwerk aufzuhalten. Vielmehr noch: eine aktive Bewegung durch das Kunstwerk ist von Nöten, um dieses gänzlich erfassen zu können. Während das Kunstwerk die Blick- und Bewegungsrichtung von Betrachter*innen in bestimmten Bahnen lenkt, ist das Kunstwerk jedoch auch auf die Bewegung und Wahrnehmung der Betrachter*innen angewiesen. Erst durch den eigenen Körper wird der Raum erfahren, gleichzeitig kann der Raum die Wahrnehmung des eigenen Körpers beeinflussen. Die Abwesenheit eines Sockels sowie die Zugänglichkeit oder fehlende Zugänglichkeit von Architektur und Kunst wird explizit. Hierarchien und Durchlässigkeiten werden in Frage gestellt.

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Neben der künstlerischen Neuinterpretation bestehender Räume, prägt auch der Aspekt von Vergänglichkeit das künstlerisches Schaffen - die meisten der Kunstwerke existieren nicht mehr und waren nur für die Dauer einer Ausstellung zu erleben. Die Bilddokumentationen der Arbeiten sind durch das Fehlen des eigenen Raumerlebens unzulänglich. Zurück bleibt die Frage, ob das Wissen um Vergänglichkeit und Flüchtigkeit das eigene Erleben und Wahrnehmen von Umgebung, Raum und Körper intensiviert.

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